Bewältigung von Stress
Der Mensch versucht jeden Tag aufs neue seine Aufgaben zu bewältigen. Mit dem Ziel das Bestmöglichste daraus zu erschaffen. Sei es im Familienleben, auf der Arbeit oder auch in der Freizeit. Kinder tun dies mitunter in der Schule und Senioren im Umgang mit unseren neuen Begebenheiten, an „Lebenserleichterungen“ in Form von Technik. Diese ständig neuen Anforderungen geben uns je nach erlernter Ressource, aus der Vergangenheit oder der jetzigen Lebenssituation und dem derzeitigen Umfeld, ein immer wieder sich neu zu definieren und erfinden. Dem einen oder anderen gelingt dies spielerisch, weil er sich gerade kraftvoll fühlt. Viele sind in der heutigen Zeit immensen Möglichkeiten und Vielfältigkeiten ausgesetzt. Gönnen uns selten die Ruhe oder etwas zum Ausgleich. Oder schlimmer, werden dem ausgesetzt, weil man Ängste aufgebaut hat durch Erfahrungen (egal ob selbst erlebt oder miterlebt). Manche sind in einer so hohen Motivationsschleife regelrecht gefangen, dass sie lernen müssen wieder inne zu halten.
Angefacht wird von außen und von innen. Wettbewerbsdenken und Perfektionismus sind neben Antreiber wie – „beeil dich!“, „streng dich an!“, „mach es allen gerecht!“ und „sei stark!“ große Pusher im Stress, sich nicht der Ressourcen wieder wirklich bewußt zu werden. Hat man nur momentanen Stress, weil es einem mal zu viel wird? Oder ist man im Burnout und bemerkt es auch garnicht mehr, das man nicht mehr entspannt? Fühlt man sich fast ausschließlich nur noch erschöpft? Oder gar schlimmer, steckt in einer festen Depression die ohne professionelle Hilfe nicht mehr zu lösen ist?
In der Psychologie (Seelenlehre) bezeichnet man die Strategie diesen Stress zu bewältigen als Coping, auch ein überwinden einer schwierigen Lebenslage oder einem negativen Ereignis. Anzuwendende Methoden: Dabei geht es emotionsorientiert darum die Befindlichkeit einer Person zu verbessern indem man zum Beispiel für eine gezielte Entspannung sorgt (love it!). Das könnte man in Form von diversen Sportarten, Yoga und anderen Entspannungstechniken durchführen. Im problemorientierten coping zielt es allerdings darauf ab, die Situation zu verändern (change it! or leave it!). Hier empfielt es sich vorab die Situation mit möglichen Instrumenten zu verändern. Das könnte so aussehen, dass ich, wenn ich z.B. zu viele Überstunden mache, dies einfach nicht mehr tue. Deligiere oder andere frage mich zu unterstützen. Gegebenenfalls bei Unzufriedenheit im Beruf diesen zu wechseln. Wäre eine Form es zu verändern. Oder der ein oder andere verlässt abrupt die Situation und meidet diese dann ein Leben lang.
Was ist in dem Fall das Beste für mich und ein Versuch diese Schwierigkeiten und Situationen zu bewältigen oder gar anzugehen? Will ich die Situation verändern oder nur meine Befindlichkeit verbessern?
Hier ist es wichtig sich selber zu kennen oder kennen zu lernen. Welche Rolle spielt die Kognition (bewusstes und unbewusstes Denken – Informationsverarbeitung), Motivation (Streben nach Zielen) und Emotion (Erregung der Gefühlswelt) in ihrem Zusammenwirken? Wie kann ich mein Erleben und Verhalten begreifen? Wenn ich das Zusammenspiel begreife, ist es gleichzeitig von Wichtigkeit zu wissen – was sind meine Bedürfnisse?
Ist mit klar, das Kognitionen die Emotion und Motivation beeinflusst? Wie bewerte ich Situationen mit welcher Erregung? Ich gehe in ein Gehaltserhöhungsgespräch und habe Herzklopfen dabei. Ich gehe mit einer Lohngruppe mehr aus dem Gespräch und erfahre diese Erregung als positiv, so werde ich diese mit einer Freude bewerten. Gehe ich mit einem Nein aus dem Gespräch werde ich diese erst wieder in den Griff bekommen, wenn ich diese Gehaltserhöhung erhalten habe. Ich bewerte mich oder gar den Verandlungspartner negativ.
Andersrum beinflussen die Motivation und Emotion die Kognition. Auch durch Triebe und Bedürfnisse werden diese unbewußt gelenkt. Bin ich positiv gestimmt konzentriere ich mich sowohl unbewusst, wie bewusst, auf die schönen Dinge des Lebens. Nehmen wir das Beispiel Arbeit in ein und dem selbem Unternehmen. Bin ich gut bezahlt, mit tollem Job, dann sehe ich was ich für tolle Möglichkeiten besitze. Ich kaufe mir Dinge und achte darauf mich immer weiter zu entwickeln. Verdiene ich für den selben Job, weniger Geld und muss noch mehr verrichten, dann bewerte ich das als ungerecht und sehe was ich alles nicht tun kann. Ich richte mein Hauptaugenmerk auf das Ungerechte und gebe mir keine Mühe mehr mich weiter zu entwickeln. Warum auch? Bringt ja eh nichts, denkt man sich. Der „bessere Verdiener“ konzentriert sich auf das nächste Projekt und nimmt sich die Zeit die es braucht. Er geht langsam. Der „schlechtere Verdiener“ konzentriert sich auf sein Unrecht und wird eventuell unmotivierter oder so übermotiviert, das er zu rennen beginnt. Das endet dann im Bore-out oder Burn-out.
Das Resultat ist eine gute Unternehmensführung und Strategie sowie ein Ressourcenaufbau des Mitarbeiters, sprich Burnout-Prävention. Verantwortlichkeit der Unternehmen und Veränderung ihrer Führungsrichtlinien sowie die Eigenverantwortlichkeit und Selbstbestimmung entwickeln helfen. Zu wissen das angenehme Gefühle und Bedürfnisse die kognitiven Prozesse fördern und Gefühle und Bedürfnisse unterstützen, ist ein hohes Maß an guter Führungskultur. Alles andere blockiert die kognitiven Fähigkeiten und Funktionen eines Mitarbeiters. Diese Beispiele lassen sich auf Kinder (angenehme Ereignisse behält man besser), Senioren (Unterstützung und Aufgaben; wie Enkelkinder) und andere Rollen im Leben spiegeln. Schwieriger ist es, wenn sich die Rollen in ihrer derzeitigen Unlösbarkeit auch noch häufen.
Was kann ich für mich in solch einem Fall tun? oder so – Ich fühle mich als Mensch im Wandel der Generationen mit den vielen Aufgaben überfordert. Alleinerziehend oder auch nicht, arbeitend oder ohne Beschäftigung, lernend oder weiterbildend, flexibel oder gesetzt etc mit den Aufgaben überfordert, weil ich nebenbei noch einen Familienangehörigen pflegen muß. Ein Kind entwickelt sich anders als gedacht oder erwartet. Ein schlechter Arbeitgeber oder Unterbezahlung und Ängste durch unterbezahlte Tätigkeiten, lassen mich nicht schlafen. Die Lebenhaltungskosten werden höher und ich komme nicht über die Runden. Die Kinderbetreuung lässt zu wünschen übrig und mein Kollege ist mit meiner Idee an mir vorbeigezogen. Wie bekomme ich dieses Standbild wieder zum Leben? Reicht mir eine Blickpunktveränderung? Reicht es Stopp zu sagen? Kann ich mit einfachen Atemübungen alles wieder ins Lot bringen? – Ich sage: Warum nicht?
Wovon gehe ich aus? Vom Allerschlimmsten? Oder doch lieber vom Allerbesten? Wie kann ich mir in solchen Situationen die mentale Fähigkeit erarbeiten eine Erleichterung zu verschaffen?
Das Allerschlimmste: Ich bekomme den Job nicht, weil ich keine Kinderbetreuung habe.
Erleichterung: Ich kann mich woanders bewerben. Ich kann mich auf einen späteren Zeitpunkt dort einstellen lassen. Ich finde bestimmt eine andere Alternative zur Betreuung.
Das Allerbeste: Ich werde eine geeignete Betreuung für mein Kind finden.
Also welche Befürchtungen und Ängste habe ich? Was wenn die Katastrophenfantasien tatsächlich real würden? Durch konkrete Formulierungen von Alternativen ist es möglich sich von Angstgefühlen und Hilflosigkeiten zu befreien. Man ist fähig sich mit diesen katastrophalen Zuständen auseinander zu setzen. Oder eine Form zu geben, die in jedem Fall ein gutes Ende mit sich bringt, zu formulieren und zu ermöglichen.
Für Fragen und Anregungen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung 🙂
Schreibe einen Kommentar