Schema

Nur wenn Du der Beste bist, bist Du wertvoll…

Thomas Koschel - MJL-28 kleinKommt Ihnen dieser Anspruch an sich selbst bekannt vor? Oder den hier: „Wenn Du einen Fehler machst, bist Du ein Versager“. Oder auch sowas: „Du hast keine gute Behandlung verdient“. Ganz oft höre ich auch raus: „Deine Bedürfnisse sind nicht so wichtig wie die von anderen Menschen“. Ist das so? Und wenn ja, warum eigentlich?

„Mir fällt immer mal wieder etwas an Ihnen auf: Wenn man etwas anderer Meinung ist als Sie, habe ich das Gefühl, Sie ziehen sich emotional irgendwie zurück. Das wirkt sogar sehr häufig so, selbst wenn Sie mit anderen Meinungsverschiedenheiten haben.“ – Beispiel eines auffälligen Musters. Reaktionen die man im Laufe seines Lebens durch Erfahrungen entwickelt.

 

In seiner Kindheit und Jugend entwickelt man zum Überleben in der Gesellschaft Konzepte von sich selbst aus, aber auch von anderen. Diese Schemata sind in unserem Leben die Grundlage, um mit vielen verschiedenen Situationen in unserem Leben irgendwie einfacher umzugehen. Solch ein Schema oder Konzept enthält Erinnerungen, Gedanken und Gefühle sowie irgendwann Gewohnheits- und Verhaltensmuster. Wir Menschen haben Bedürfnisse. Wenn diese Grundbedürfnisse in unserer Kindheit normal erfüllt werden, entstehen durchaus gesunde Konzepte. Die Kinder bekommen ein positives Bild von sich und der Welt. Wenn Kinder und Jugendliche oder heute durchaus auch im Erwachsenen-Zeitalter (Mobbing), sprich kumulativ keine Anerkennung, Liebe, Akzeptanz und Sicherheit als auch Freiheit, sich auszudrücken erfahren, sondern unzureichende Unterstützung erhalten und emotional vernachlässigt werden, entwickeln diese im Zusammenhang mit ihrem Temperament problematische Schemata. Wenn dann noch traumatische Erfahrungen wie der Verlust einer geliebten Person oder noch schlimmer emotionale, körperliche und sexuelle Gewalt hinzukommen, ist meist das Entstehen von erheblich gestörteren Konzepten noch viel wahrscheinlicher.

In meinen Vorträgen über Stress, berichte ich immer von den daraus resultierenden Verhalten, mit Gefühlen umzugehen. Es lässt sich durchaus nicht nur beim Menschen sondern auch bei Tieren gut beobachten, wie diese mit Angst und Bedrohung umgehen. Werden beim Menschen also diese Erfahrungen (emotionaler Speicher) gekoppelt, mit unserem limbischen System, geschieht oft Folgendes:

  • Vermeidung – Flucht-Verhalten. Gegenüber spricht nicht mehr, klagt oder jammert, schweift ab und  lenkt somit vom Thema ab.
  • Unterwerfung – erstarrtes bestätigendes Verhalten. Gegenüber wird zum Ja-Sager, lobt in hohem Maße und ist über-höflich.
  • Überkompensation – entgegengesetztes Verhalten. Gegenüber geht in Kampfmodus. Wird aggressiv, laut, kontrollierend und korrigierend.

Geht ein Mensch mit vielen schlechten Erfahrungen in ein solchen Modus über, zeugt das von vielen Bewältigungsstrategien und Konzepten, die gleichzeitig in Aktivierung sind. Der Mensch reagiert hier in seinem erhöhten Stresslevel, im Abruf fast sämtlicher Erfahrungen, dass es ihm kaum noch möglich ist, den Überblick zu behalten. Dieser Modus wird dann wie eine Art Programm vom limbischen System/ vegetativen Nervensystem vollkommen übernommen. Alles Denken, Fühlen und Handeln wird dann von dort aus gesteuert. Während ein Modi übrigens sehr schnell wechseln kann, sind die Konzepte oder Schemata überdauernde Eigenschaften.

Schemata

Es gibt folgende Schema: Emotionale Vernachlässigung; Verlassenheit, Instabilität (im Stich lassen); Missbrauch/Mißbrauch; soziale Isolation; Unzulänglichkeit, Scham; Unattraktivität; Erfolglosigkeit, Versagensängste; Abhängigkeit, Inkompetenz; Verletzbarkeit; Verstrickung, unterentwickeltes Selbst; Anspruchshaltung, Grandiosität (besonders sein); unzureichende Selbstkontrolle, Selbstdisziplin; Unterwerfung, Unterordnung; Aufopferung; streben nach Zustimmung und Anerkennung, Beachtung suchen; emotionale Gehemmtheit; unerbittliche Standards, überhöhte Ansprüche; Negatives hervorheben; Bestrafungsneigung.

Hier ein Beispiel:

Die Kognition „alle anderen können das besser“ oder „ich werde das nie schaffen“ rührt aus dem Schema Erfolgslosigkeit/Versagensängste. Hier haben die Eltern oft fehlende Unterstützung oder Ermutigung ausgeübt. Diese Menschen erdulden und unterwerfen sich dann oft ihrer Schicksalsergebenheit. Nehmen Jobs unter ihrem Niveau an und/oder behalten diesen bei. Flüchten sich in Verbitterung, Resignation. Bilden sich nicht fort und gehen auch keine Risiken ein. Oder kompensieren es durch unerbittliche Ansprüche, Perfektionismus und machen die Leistung anderer klein.

Wenn Sie also ein bestimmtes Glaubensmuster besitzen, dass Sie bisher alleine nicht zufriedenstellend bewältigen konnten, kann Ihnen im Coaching, die Systemik und ihr inneres Team dabei helfen, gesündere Alternativen in den Vordergrund zu stellen und ersetzen. Lernen Sie neue Beziehungserfahrungen, in denen sie nicht kritisiert oder bestraft werden. Lernen Sie neue emotionale Reaktionen kennen. Erlernen Sie neue Kompetenzen im Umgang mit sich selbst oder anderen Menschen sowie ihrem Leben entsprechend Ihre eigenen Werte und Ziele erlangen. Erfahren Sie Ihre eigenen Bedürfnisse, Emotionen, Möglichkeiten und Grenzen neu.

In Achtsamkeit, Denkbarkeit seiner Möglichkeiten und in Erholung zur Stressbewältigung diese herauszufiltern und alte Gewohnheits- und Verhaltensmuster neu zu weben, begleite ich Sie Schritt für Schritt sich selber besser zu verstehen, sich ggf. zu verändern. Verfolgen Sie Ihre Ziele und lösen Ihre Probleme durch eine bessere und fokussierte Wahrnehmung Ihrer Emotionen.

Ich freue mich auf Sie 🙂

Herzliche Grüße, Ihre Marion Lenz